Kaufnebenkosten beim Immobilienerwerb – das kommt zum Kaufpreis hinzu

Der Kauf einer Immobilie ist immer eine Investition und mit der Entrichtung des Kaufpreises ist es nicht getan. Es gibt eine Vielzahl an Kaufnebenkosten, die ihr ebenfalls berücksichtigen solltet. Damit ihr euer Budget genau kalkulieren könnt, geben wir euch einen Überblick über die Kaufnebenkosten, mit denen ihr definitiv rechnen müsst und die möglicherweise anfallen könnten.

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Maklerprovision

Wenn ihr eine*n Makler*in damit beauftragt habt, eine Immobilie für euch zu finden, fällt im Erfolgsfall eine Maklerprovision an. Diese beträgt meistens etwa 3 Prozent des Kaufpreises plus Mehrwertsteuer. Da es zur Höhe der Maklerprovision keine gesetzlichen Regelungen gibt, kann sie allerdings variieren und ist unter Umständen sogar Verhandlungssache. Mehr über das Engagement eines Maklers.

Gutachterkosten


Natürlich ist die Beauftragung eines Gutachters / einer Gutachterin kein Muss. Dennoch kann es sich im Fall eines Immobilienkaufs durchaus lohnen. Vor allem bei älteren Objekten ist man sich häufig nicht sicher, wie es um die Bausubstanz bestellt ist. Um Folgekosten zu vermeiden, die euer Budget womöglich sprengen, kann die Bewertung durch eine*n Gutachter*in durchaus sinnvoll sein. Die Kosten richten sich nach dem Aufwand und liegen meist zwischen 500 und 1.000 Euro.


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Notarkosten mit Grundbucheintrag


Erst, wenn ihr im der erworbenen Immobilie eingetragen seid, dürft ihr euch als rechtmäßige*n Eigentümer*in bezeichnen. Hierfür muss in Deutschland ein*e Notar*in hinzugezogen werden. Im Gegensatz zu den Maklerkosten sind die Notarkosten gesetzlich festgelegt und betragen 1,5 Prozent des Kaufpreises. Darin enthalten sind auch die Gebühren für den Grundbucheintrag.

Grunderwerbsteuer


Sobald ihr eine Immobilie oder ein Grundstück kauft, wird die Grunderwerbssteuer einmalig fällig. Auch sie wird am Kaufpreis bemessen. Die Höhe ist allerdings von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich und variiert zwischen 3,5 und 6,5 Prozent. Den genauen Steuersatz für euer Bundesland


Im Kaufpreis der Immobilie waren Kosten für eine Einbauküche oder andere bewegliche Dinge enthalten? Diese werden nicht besteuert. Der jeweilige Betrag wird von der Gesamtsumme, die der Berechnung zugrunde liegt, abgezogen und die Grunderwerbsteuer reduziert sich.

Grundsteuer


Im Gegensatz zur einmal fälligen Grunderwerbsteuer müsst ihr die Grundsteuer vierteljährlich entrichten. Während ihre Höhe von der Gemeinde abhängig ist, in der sich das Objekt befindet, liegen ihrer Berechnung je nach Bundesland unterschiedliche Parameter zugrunde. Aktuell wird die Grundsteuer reformiert. Ihr möchtet wissen, was das genau für euch bedeutet?

Kosten für Renovierung und Modernisierung


Die Kosten für Renovierung und Modernisierung sind abhängig vom Zustand des Objektes und von eurem Anspruch an die Immobilie. Möchtet ihr einen Rundumschlag machen oder soll vielleicht nur ein neues Bad eingebaut werden? Wie sieht es mit dem Zustand der Leitungen aus und benötigt ihr gegebenenfalls ein neues Heizsystem? Seid euch am besten schon vor dem Kauf darüber im Klaren, was ihr an der Immobilie verändern möchtet oder müsst. Gerade bei älteren Objekten kann hier mitunter einiges zusammenkommen. Dementsprechend sind die Kosten ganz individuell.


Um den Wert eurer Immobilie zu erhalten oder womöglich sogar zu steigern, einen Überblick über anfallende Instandhaltungsarbeiten und wie oft ihr diese durchführen solltet.

Versicherungskosten


Um die neu erworbene Immobilie angemessen abzusichern, solltet ihr verschiedene Versicherungen in Betracht ziehen. Empfehlenswert ist hier vor allem eine Wohngebäudeversicherung. Sie deckt Schäden am Gebäude durch Feuer, Blitz, Sturm ab Windstärke acht, Hagel oder Leitungswasser ab, während zusätzliche Versicherungen für Wasserschäden durch Überschwemmung oder Starkregen empfohlen werden. Die jährlichen Kosten für eine Wohngebäudeversicherung belaufen sich auf etwa 250 Euro pro 100 Quadratmeter.


Neben der Wohngebäudeversicherung sollten Vermieter auch eine Haus- und Grundbesitzer-Haftpflichtversicherung abschließen, um gegen den Schaden an Dritten abgesichert zu sein. Die Kosten für eine solche Versicherung belaufen sich auf rund 60 Euro im Jahr. Gegebenenfalls deckt eure private Haftpflichtversicherung bereits einen Teil ab. Prüft das auf jeden Fall vor dem Abschluss einer neuen Versicherung, um eine Doppelversicherung und somit eine doppelte Zahlung zu vermeiden.

Umzug


Falls es sich bei der erworbenen Immobilie um euer Eigenheim handelt, kommt früher oder später ein Umzug auf euch zu. Die Kosten hierfür sind abhängig von der Menge der Sachen, die es zu transportieren gilt, und von der Entfernung zwischen neuem und altem Domizil. Kalkuliert nicht zu knapp und vergesst nicht, euch einen Teil der Kosten am Ende des Jahres über die Steuererklärung zurückzuholen. Weitere Kosten, die Ihr bei einem Immobilienkauf steuerlich absetzen könnt, zusammengefasst.

Fazit


Hättet ihr alle Positionen auf dem Schirm gehabt? Wenn ja, seid ihr schon richtige Immobilienprofis. Und wenn nicht, ist das gar nicht schlimm. Spätestens jetzt wisst ihr genau darüber Bescheid, welche Kosten bei eurem Immobilienkauf auf den Kaufpreis obendrauf kommen. Pi mal Daumen solltet ihr insgesamt mit Nebenkosten in Höhe von 10 bis 15 Prozent des Kaufpreises rechnen, um finanziell auf der sicheren Seite zu sein.


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