So entwickelten sich die Immobilienpreise in Deutschland im letzten Jahr

Nachdem die Immobilienpreise in Deutschland in den vergangenen Jahren stetig gestiegen sind, wird seit einigen Monaten von einem rückläufigen Trend berichtet. Wir haben anhand der Angebotsdaten geschaut, ob wir diesen Trend bestätigen können und wie sich diese Entwicklung in den einzelnen Bundesländern darstellt.

Foto einer Siedlung mit Tiefenschärfe

Hamburg und Berlin – nirgendwo sind die Angebotspreise höher

In Hamburg sind die Preise mit Abstand am teuersten. Lagen sie letztes Jahr im April bei 6.815 Euro, sind sie zunächst im Folgemonat sogar auf 7.020 Euro pro Quadratmeter gestiegen, bevor sie im Juli auf 6.443 Euro abstürzten. Seither waren die Preise Schwankungen in einer Höhe von insgesamt 400 Euro ausgesetzt, denn sie bewegten sich sofort wieder nach oben und standen im August bei durchschnittlich 6.634 Euro pro Quadratmeter. Das Tief wurde im Januar 2023 erreicht, als der Quadratmeterpreis bei 6.155 Euro lag. Im April stieg er wieder auf 6.494 Euro, liegt aber immer noch unter dem Vorjahresniveau. Seit Mai 2022 sind Hamburgs Angebotspreise damit um 8 Prozent gesunken.

Auf Hamburg folgt Berlin mit den zweithöchsten Kaufpreisen. Angefangen bei 6.244 Euro pro Quadratmeter, ging es binnen zwei Monaten steil nach unten auf nur noch rund 5.760 Euro. Auch hier ist ein Auf und Ab der Preise zu beobachten, allerdings verhalten sich die Schwankungen deutlich moderater als in der Hansestadt. Mit 5.800 bis 6.000 Euro unterschieden sich die Preise im vergangenen Jahr um höchstens 200 Euro und sind nun bei 5.924 Euro angekommen. Das entspricht einer Entwicklung der Angebotspreise um minus 6 Prozent.

Der Osten Deutschlands und das Saarland

Das totale Kontrastprogramm zeigt sich in den übrigen östlichen Bundesländern. Dort sind die Quadratmeterpreise angebotener Immobilien wesentlich geringer. Mit 1.613 Euro war Sachsen-Anhalt das mit Abstand günstigste Bundesland. Zwischenzeitlich stiegen sie auf 1.740 Euro, kamen aber im April bei 1.500 Euro raus und sind damit bundeweit noch immer am geringsten. Thüringen begann mit 1.992 Euro im April 2023 und knackte im Juli sogar die 2.000-Euro-Marke. Danach ging es allerdings bergab. Mit 1.680 Euro waren die Angebotspreise pro Quadratmeter im November 2022 am niedrigsten. Langsam erholten sie sich und stehen aktuell bei 1.800 Euro. Auch in Sachsen-Anhalt und Thüringen sind die Preise damit um 6 bzw. 10 Prozent gesunken.

Als drittgünstigstes Bundesland liegen die Preise im Saarland durchgehend rund 200 Euro über den Thüringer Angebotspreisen. Gestartet bei 2.172 Euro, lagen die Preise in den Folgemonaten stets knapp über oder knapp unter der 2.000-Euro-Marke. Nach dem im Dezember der tiefste Punkt mit 1.690 Euro erreicht war, liegen die Angebotspreise aktuell wieder bei rund 2.000 Euro pro Quadratmeter und haben damit im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozent abgenommen.

Mit etwas Abstand folgt mit Sachsen ein weiteres im Osten Deutschlands gelegenes Bundesland, das die Preise seiner Nachbarn aber deutlich übersteigt. Mit einem Startwert von 2.400 Euro pro angebotenem Quadratmeter stiegen die Preise sogar noch, als sie drumherum bereits fielen. Damit erreichte Sachsen im September 2022 seinen Spitzenwert von rund 2.600 Euro. Anschließend setzte auch hier mit etwas Verzögerung die Talfahrt ein und ließ die Preise im Dezember 2022 auf unter 2.170 Euro fallen. Dieser Wert wurde im Februar (2.112 Euro) und März (2.160 Euro) sogar noch unterschritten, bis der angebotene Quadratmeterpreis im April wieder bei 2.350 Euro landete. Im Laufe des Jahres haben die Angebotspreise damit lediglich rund 3 Prozent verloren.


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Deutlichere Preissenkungen in Mecklenburg-Vorpommern

Im Nordosten Deutschlands, in Mecklenburg-Vorpommern, starteten die Preise im April des vergangenen Jahres bei 4.312 Euro. Im Folgemonat verloren sie direkt um 500 Euro, um im Juni erneut über 4.000 Euro zu steigen. Zeiträume von mehreren Monaten zeigen stetige An- und Abstiege der Preise. Während der Tiefpunkt im Januar 2023 mit 3.305 Euro erreicht wurde, liegen die Angebotspreise aktuell wieder bei rund 3.720 Euro. Im gesamten Zeitverlauf entspricht das einem Verlust von rund 14,5 Prozent.

Nordrhein-Westfalen und Bayern – Angebotspreise in den bevölkerungsreichsten Bundesländern

Die durchschnittlichen Angebote Nordrhein-Westfalens begannen im April 2022 bei 3.273 Euro. Nur drei Monate später unterschritten sie erstmal die 3.000-Marke und fallen auf 2.984 Euro. Auch wenn im darauffolgenden August zunächst ein erneuter Anstieg auf 3.054 Euro pro angebotenem Quadratmeter verzeichnet werden konnte, fielen die Preise danach kontinuierlich und pendeln sich aktuell zwischen 2.850 Euro und 2.860 Euro ein. Damit haben die Angebotspreise in NRW zwischen April 2022 und April 2023 um rund 18 Prozent abgenommen.

Das Bundesland mit den dritthöchsten Angebotspreisen ist Bayern. Im April 2022 begannen die Preise mit durchschnittlich 6.155 Euro pro Quadratmeter auf einem ähnlichen Niveau wie im Stadtstaat Berlin. Bis September verliefen beide Kurven parallel. Bayerns Immobilienpreis lag zu diesem Zeitpunkt bei 5.580 Euro. Danach entwickelte er sich entgegengesetzt und begann zu sinken. Während es bis Dezember 2022 auf 5.060 Euro hinunterging, war der Sinkflug zu diesem Zeitpunkt noch nicht beendet. Als einziges Bundesland neben Hessen sanken die Preise in Bayern bis April kontinuierlich und lagen mit 4.825 Euro rund 55 Prozent niedriger als noch ein Jahr zuvor.

Parallelen in Brandenburg, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein

Auch die Preise in Brandenburg und Baden-Württemberg verlaufen in ähnlichen Bahnen. Während die Preise im Süden allerdings bei 4.094 Euro starteten, lagen sie im Osten mit 3.952 Euro leicht darunter. Im Januar diesen Jahres erreichten beide Bundesländer mit 3.252 Euro (Brandenburg) bzw. 3.660 Euro ihren niedrigsten Wert, bevor sie sich erneut erholten. Brandenburgs Angebotspreise legten bis April um über 250 Euro auf durchschnittlich 3.514 Euro zu. Die Preise in Baden-Württemberg stiegen um rund 160 Euro auf 3.721 Euro. Im Jahresvergleich haben die Preise in Brandenburg damit um rund 20 Prozent eingebüßt, in Baden-Württemberg hingegen lediglich um 10 Prozent.

Zu Beginn des Zeitraums lagen die Preise in Schleswig-Holstein wie in Baden-Württemberg bei 4.094 Euro. Sie entwickeln sich allerdings unterschiedlich. Betrachtet man die gesamte Zeit zwischen April 2022 und April 2023, so nahmen die Angebotspreise in Schleswig-Holstein insgesamt um etwa 8 Prozent ab. Ein Blick auf den Graphen zeigt allerdings, dass die Preise stetig ab- und wieder zunahmen. Bis Oktober schwankten sie stets zwischen etwa 4.200 und 4.050 Euro, bevor die 4.000-Marke im November des letzten Jahres erstmals unterschritten wurde. Zu diesem Zeitpunkt war mit 3.705 Euro der Tiefstwert noch nicht erreicht. Im Folgemonat legten die Angebotspreise zunächst um 220 Euro zu, um dann auf nur noch 3.664 Euro abzufallen. Inzwischen haben sie sich etwas erholt und stehen aktuell bei 3.766 Euro pro Quadratmeter.

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So sind die Entwicklungen in Bremen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz

Die Preise in Niedersachsen (2.961 Euro), Rheinland-Pfalz (2.982 Euro) und Bremen (3.010) starten auf einem ähnlichen Level. Während die Preise in Niedersachsen beinahe durchgehend sanken und nach einem Jahr rund 15 Prozent niedriger bei 2.527 Euro lagen, erfuhr Bremen in den Monaten Juni (3.090) und September (2.997) 2022 zwei Preisanstiege. Dieses Niveau konnten die Preise allerdings nicht lang halten. In den vergangenen Monaten haben sie sich bei etwa 2.960 Euro eingependelt. Das entspricht einem Minus von lediglich 1,5 Prozent zum Vorjahr. In Rheinland-Pfalz war die Preissteigerung zunächst sogar noch größer. Der angebotene Quadratmeterpreis stieg im Mai auf 3.174 Euro. Mit 3.090 Euro im Folgemonat Mai und nur noch 2.842 Euro im August begannen die Preise auch hier langsam zu sinken. Im April 2023 lagen sie wie in Bremen bei rund 2.960 Euro. In Rheinland-Pfalz sind die Preise innerhalb eines Jahres damit um weniger als 0,8 Prozent gesunken.

Hessen: Deutschlands Mitte verliert stark

Die Preise in Hessen gleichen einer Berg- und Talfahrt. Während der gesamten Beobachtung sanken und stiegen sie abwechselnd von Monat zu Monat. Ausgangspunkt sind durchschnittliche Angebotspreise von 4.610 Euro pro Quadratmeter. Im Folgemonat nahmen die Preise sogar noch einmal um 70 Euro zu, nur um im Juli um über 300 Euro einzubrechen. In einem ähnlichen Turnus ging es weiter, bis der durchschnittliche Quadratmeterangebotspreis im Dezember bei 3.813 Euro landete und damit innerhalb von zehn Monaten um 18 Prozent gesunken war. Nachdem es im Januar und März zunächst wieder bergauf ging, liegt der Preis aktuell bei etwa 3.600 Euro pro Quadratmeter und hat damit binnen eines Jahres um 1000 Euro abgenommen.

Unser Fazit

Die Beobachtungen zeigen, dass die Angebotspreise innerhalb der vergangenen 12 Monate überall gesunken sind. Je nach Bundesland sind die Entwicklungen allerdings sehr individuell und liegen zwischen minus 0,8 und minus 55 Prozent. In Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, NRW und Hessen war der Rückgang der Angebotspreise besonders stark. In Sachsen, Rheinland-Pfalz und Bremen lag die Veränderung hingegen unter minus fünf Prozent. Dass die Preise in Berlin und Hamburg besonders hoch sind, ist vor allem darauf zurückzuführen, dass es sich bei beiden Bundesländern um Stadtstaaten handelt, die ausschließlich aus der jeweiligen Großstadt bestehen. Die hohen Angebotspreise werden dort nicht durch etwaige ländliche und damit häufig preiswerteren Regionen ausgeglichen. Insgesamt deuten die letzten drei Monate in den meisten Bundesländer bereits auf einen erneuten Aufschwung der Angebotspreise sowie eine Etablierung auf einem ähnlich hohen Niveau wie noch vor einem Jahr hin.


Bitte beachtet, dass es sich bei den angegebenen Preisen um Durchschnittswerte handelt, die je nach Region und spezifischer Immobilie variieren können.

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