Bauzinsen – diese äußeren und inneren Faktoren haben Einfluss auf ihre Höhe

Wahrscheinlich habt ihr in den letzten Monaten häufig von steigenden Bauzinsen gehört.

· Lesezeit 5 minPropRate Redaktion

Wie hoch sind Bauzinsen aktuell?

Während sich die Bauzinsen in den vergangenen Jahren zwischen 1 bis 2 Prozent befunden haben, haben sie sich aktuell beinahe verdoppelt und bewegen sich zwischen 3,5 und 4 Prozent. Erst Anfang Mai hatte die EZB in ihrem siebten Zinsschritt den Leitzins erneut um 0,25 Prozent angehoben. Damit stieg er auf 3,75 Prozent. Was genau der Leitzins eigentlich ist und welche Auswirkungen seine Anpassung hat, erfahr ihr .



Äußere Einflussfaktoren von Bauzinsen


Die Höhe der Bauzinsen wird von einer Vielzahl äußerer Faktoren beeinflusst. Hier findet ihr die wichtigsten Faktoren, die sich auf die Höhe der Bauzinsen auswirken können:

  1. Geldpolitik der Zentralbanken: Die Geldpolitik der Zentralbanken hat einen großen Einfluss auf die Zinssätze. Wenn die Zentralbank die Zinsen erhöht, steigen auch die Bauzinsen, da sich die Banken zu höheren Kosten refinanzieren müssen.
  2. Inflation: Die Inflationsrate spielt ebenfalls eine Rolle bei der Festlegung der Bauzinsen. Bei einer hohen Inflation sind die Zentralbanken oft bestrebt, die Zinsen zu erhöhen, um die Geldentwertung einzudämmen. Dies führt zu höheren Bauzinsen.
  3. Internationale Entwicklungen: Darüber hinaus haben die globalen Finanzmärkte und internationale Ereignisse Einfluss auf die Bauzinsen. Beispielsweise können politische Unsicherheiten, Handelskonflikte oder Finanzkrisen zu erhöhter Volatilität führen und die Zinsen beeinflussen.
  4. Auslastung der Kreditgeber: Die Kreditgeber nutzen die Höhe des Zinssatzes, um ihre Kapazitäten zu steuern-. Umso höher ihre aktuelle Auslastung, umso höher sind auch die Zinssätze, die sie ihren Kund*innen anbieten.


Diese Faktoren sind nicht isoliert zu betrachten, da die Zinspolitik und die Bauzinsen von vielen komplexen Zusammenhängen abhängig sind. Daher können sich die Zinsen in unterschiedlichen wirtschaftlichen Phasen und in verschiedenen Ländern unterschiedlich entwickeln.



Innere Einflussfaktoren: Höhe der Bauzinsen ist individuell


Neben den äußeren Faktoren gibt es innere Faktoren, die die Höhe der Bauzinsen von Person zu Person individuell beeinflussen. Die wichtigsten internen Faktoren haben wir euch zusammengefasst.

  1. Eigenkapital: Die Höhe des Eigenkapitals, das ihr als Kreditnehmer*in für den Hausbau oder den Immobilienkauf einbringt, kann sich auf die Bauzinsen auswirken. Je mehr Eigenkapital vorhanden ist, desto niedriger ist in den meisten Fällen der Zinssatz. Ein höheres Eigenkapital verringert das Risiko für den Kreditgeber und kann zu besseren Konditionen führen.
  2. Vorhaben / Lage: Auch die Lage des Objektes sowie der Objekttyp und das Vorhaben können den Zinssatz beeinflussen. Beispielsweise verlangen Kreditinstitute für Eigentumswohnungen meist einen höheren Zinssatz als für Ein- und Mehrfamilienhäuser. Viele Banken machen außerdem einen Unterschied, in welcher Region sich die Immobilie befindet und ob die Lage eher ländlich oder städtisch ist.
  3. Darlehenssumme: Sowohl besonders niedrige Darlehenssummen von unter 50.000 Euro als auch besonders hohe, die 400.000 Euro übersteigen, werden mit hohen Aufschlägen versehen.
  4. Kreditlaufzeit: Ebenso kann die Laufzeit des Kredits die Höhe der Bauzinsen beeinflussen. Kredite mit längeren Laufzeiten haben höhere Zinssätze als solche mit kürzeren Laufzeiten. Dies liegt daran, dass langfristige Kredite ein höheres Risiko für den Kreditgeber darstellen, da die wirtschaftliche Lage eines Kreditnehmers oder einer Kreditnehmerin über einen längeren Zeitraum vorab deutlich schwieriger zu beurteilen ist.
  5. Art des Darlehens: Die Art des Darlehens kann ebenfalls eine Rolle spielen. Zum Beispiel können variable Zinssätze, bei denen sich die Zinsen im Laufe der Zeit ändern können, zu Beginn niedriger sein als feste Zinssätze. Da sie aber meist auf der Grundlage eines Referenzzinssatzes berechnet werden, die auf einem Index beruhen, sind sie unmittelbar an die Entwicklungen dieses Zinssatzes gekoppelt. Steigt der Referenzzinssatz, so wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch der Zinssatz eures Darlehens steigen.


Unterschiedliche Kreditgeber kommen in der Bewertung der inneren Faktoren auch oftmals zu unterschiedlichen Ergebnissen. Das liegt daran, dass jedes Kreditinstitut seine eigenen Kriterien zur Bestimmung der Bauzinsen hat. Daher ist es ratsam, mit dem verschiedene Angebote zu vergleichen, um die besten Konditionen zu erhalten.



Unser Fazit


Die Höhe der Bauzinsen wird sowohl von inneren als auch äußeren Faktoren beeinflusst. Sie sind komplex und können weder ausschließlich einzeln betrachtet werden, noch folgen sie einem einheitlichen Schema.

Zusätzlich beeinflussen die persönlichen, inneren Faktoren wie Eigenkapital, Kreditwürdigkeit, Kreditlaufzeit und Art des Darlehens die Höhe der Bauzinsen. Kreditgeber bewerten diese inneren Faktoren individuell und können daher unterschiedliche Konditionen anbieten.

Wichtig ist, dass die genaue Höhe der Bauzinsen von vielen Variablen abhängt und sich im Laufe der Zeit ändern kann. Daher solltet ihr als Bauherr*innen und Kreditnehmer*innen regelmäßig den Markt beobachten. Die besten Angebote für eine auf eure Bedürfnisse zugeschnittene Baufinanzierung erhaltet ihr in unserem .



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