Muss und Kann: Versicherungen für Eigentümer:innen von Immobilien

Wer bereits seit Längerem Immobilien besitzt, weiß, dass es in einigen Situationen von Vorteil ist, wenn das Betongold gut versichert ist. Wenn ihr euch fragt, ob eure Immobilien ausreichend geschützt sind, seid ihr hier genau richtig. Denn in diesem Blogbeitrag zeigen wir euch, welche Versicherungen essenziell sind und welche ergänzend sinnvoll sein können. Dabei gehen wir auch auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Eigentümer:innen ein, die ihre Immobilie vermieten oder selbst nutzen.

· Lesezeit 7 minPropRate Redaktion

Diese Versicherungen sind essenziell

Bevor wir auf die unterschiedlichen Bedürfnisse für Versicherungen von vermietenden und selbstnutzenden Eigentümer:innen eingehen, stellen wir euch zunächst die Versicherungen vor, die für beide Parteien gleichermaßen von Bedeutung sind.

  1. Wohngebäudeversicherung: Mit einer Wohngebäudeversicherung sichert ihr euch gegen Schäden an der Struktur des Hauses ab. Diese können durch Feuer, Sturm, Wasserleitungsschäden und andere unvorhergesehene Ereignisse verursacht werden. Die Wohngebäudeversicherung ist für euch besonders wichtig, da ihr als Eigentümer:innen für die Instandhaltung eures Eigentums verantwortlich seid – denn ungeplante Reparaturen gehen oft stark ins Geld, wenn sie nicht vernünftig abgesichert sind-
  2. Elementarschadensversicherung: Genau genommen ist die Elementarschadenversicherung Teil der Wohngebäudeversicherung. Sie ist aber nicht automatisch enthalten, sondern muss explizit abgeschlossen werden und schützt euch vor den finanziellen Folgen von zunehmenden Extremwettern. Enthalten sind etwa Naturereignisse wie Starkregen und Überschwemmungen, Hochwasser, Lawinen und Erdrutsch, Erdbeben und sogar vor Vulkanausbrüchen. Seid euch darüber bewusst, dass die Höhe der Versicherungsbeiträge je nach geografischer Lage eures Objektes variiert. Je gefährdeter das Gebiet, in dem sich die Immobilie befindet, desto teurer wird es zunächst. Außerdem wird im Versicherungsfall in der Regel eine Selbstbeteiligung fällig, die vorher festgelegt wurde. Das bedeutet, dass die Versicherung die Kosten nicht vollständig übernimmt. Damit die Konditionen stimmen, solltet ihr euch verschiedene Angebote einholen, bevor ihr einfach eure bestehende Wohngebäudeversicherung um die Elementarschadenversicherung erweitert.  Doch trotz all der Einschränkungen: Eine Elementarversicherung schützt es euch im Fall eines Naturereignisses vor enormen finanziellen Belastungen.
  3. Haus- und Grundbesitzer-Haftpflichtversicherung /Privathaftpflicht: Was für Vermieter:innen die Haus- und Grundbesitzer-Haftpflichtversicherung, ist die Privathaftpflicht für Selbstbewohner:innen. Sie schützt euch vor Ansprüchen von Dritten, die auf eurem Grundstück oder in eurer Immobilie verletzt oder anderweitig geschädigt wurden. Rutscht beispielsweise ein:e Besucher:in bei Glatteis aus oder wird von einer Dachziegel getroffen, die sich von eurem Dach gelöst hat, springt die private Haftpflichtversicherung ein.


Weitere Versicherungen, die sich für vermietende und selbstnutzende Eigentümer:innen lohnen


Neben diesen drei Versicherungen gibt es weitere Policen, die für beide Parteien gleichermaßen sinnvoll sind. Sie sind nicht zwingend notwendig, sichern euch aber im Ernstfall finanzielle Unterstützung zu.

  1. Gewässerschaden-Haftpflichtversicherung: Diese Versicherung schützt euch vor Ansprüchen, die auf Schäden durch auslaufende Wasserleitungen oder andere Wasserquellen zurückzuführen sind, die euer Grundstück oder angrenzende Immobilien beeinträchtigen könnten.
  2. Öltankversicherung: Wenn auf eurem Grundstück ein Öltank vorhanden ist, deckt eine Öltankversicherung potenzielle Umweltschäden und Reinigungskosten bei Lecks oder Ausfällen des Tanks ab. Gelangt Öl ins Grundwasser, so greift hingegen die Gewässerschaden-Haftpflichtversicherung.
  3. Restschuldversicherung: Die Restschuldversicherung sichert Kreditnehmer:innen ab, indem sie im Falle von unvorhergesehenen Ereignissen wie Tod, Krankheit oder Arbeitslosigkeit die ausstehende Kreditsumme übernimmt. Dadurch werden die finanziellen Belastungen für euch oder eure Familie reduziert. Diese Versicherung erhöht die monatlichen Kosten eures Kredits.


Versicherungen für Vermieter:innen


Zusätzlich zu Schäden im und am Gebäude oder zur Überbrückung von Krediten, können sich für Vermieter:innen Konfliktsituationen mit Dritten auftun, die sich mit Versicherungen abmildern lassen. Sie bieten nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern auch Schutz vor unerwarteten Ereignissen oder potenziellen Haftungsansprüchen.

  1. Mietausfallversicherung: Die Mietausfallversicherung sichert euch gegen Mietverluste ab. Zahlen eure Mieter:innen die Miete nicht, so springt die Versicherung ein, sobald die bei Mietbeginn hinterlegte Mietkaution aufgebraucht ist. Zusätzlich könnt ihr euer Objekt gegen Verwahrlosung durch die Mieter:innen versichern lassen. Im Sprachgebrauch wird diese Art der Police auch als Mietnomadenversicherung bezeichnet. Die Versicherung trägt dann die Kosten für die folgende Renovierung oder bei einem Schädlingsbefall sogar für die Desinfektion der Wohnung. Aber Vorsicht: Einige Mietausfallversicherungen greifen erst, wenn das Mietverhältnis gekündigt wurde.
  2. Wohnungs- und Grundstücksrechtschutzversicherung: Es bietet sich durchaus an, eine Wohnungs- und Grundstücksrechtsschutzversicherung abzuschließen. Sie gewährleistet rechtliche Unterstützung und finanzielle Deckung, wenn Konflikte mit Mieter:innen auftreten – sei es wegen Mietstreitigkeiten, Räumungsklagen oder anderen rechtlichen Angelegenheiten. Darüber hinaus unterstützt sie bei Bauangelegenheiten, eigentumsrechtlichen Streitigkeiten wie Grenzverläufen oder anderen Auseinandersetzungen in der Nachbarschaft.


Diese Versicherungen eignen sich für Selbstnutzer:innen


Ihr bewohnt eure Immobilie selbst? Dann kann es sich für euch lohnen, die ein oder andere weitere Versicherung abzuschließen, die euch gegen Beschädigungen innerhalb des Objektes absichern und euch vor plötzlich hohen finanziellen Aufwänden bewahrt.

  1. Hausratversicherung: Die Hausratversicherung schützt eure persönlichen Besitztümer in eurer Immobilie vor Schäden oder Verlust durch Ereignisse wie Feuer, Diebstahl, Wasserleitungsbrüche und mehr. Sie deckt die Kosten für Reparaturen oder den Ersatz von Möbeln, Elektronik, Kleidung und anderen Gegenständen ab. Im Zuge der Hausratversicherung ist übrigens ebenfalls die Erweiterung um eine Elementarschadenversicherung möglich. Sie tritt für Reparaturkosten oder den Ersatz ein, wenn euer Hab und Gut durch extreme Umwelteinflüsse beschädigt oder vollkommen zerstört wurde
  2. Glasversicherung: Eine Glasversicherung deckt Schäden an Glasflächen in eurer Immobilie ab. Insbesondere wenn euer Objekt über große Glasflächen wie Wintergärten, Glasbausteine oder Fensterfronten verfügt, erhöht sich die Gefahr, dass mal etwas zu Bruch geht. Sie beinhaltet Reparatur- oder Ersatzkosten für beschädigtes Glas, sei es durch Unfälle, Vandalismus, Wetter oder Einbrüche.


Unser Fazit


Gerade im Immobilienbereich gibt es viele verschiedene Versicherungen, bei denen es schwerfällt zu entscheiden, ob ihr sie benötigt oder nicht. Schließlich möchtet ihr eine so große Investition wie eine Immobilie bestmöglich gegen jegliche Schäden absichern. Prüft deshalb stets, ob diese Versicherungen euren individuellen Bedürfnissen, der Art der Immobilie und die jeweilige rechtliche Lage sorgfältig berücksichtigen. Entscheidet nichts überstürzt – Versicherungen können auch noch weit nach dem Kauf abgeschlossen werden. Nichtsdestotrotz solltet ihr darauf achten, dass eure Immobilie vor allem gegen Feuer, Sturm, Wasserleitungsschäden und rechtliche Angelegenheiten mit Dritten von Anfang an gut abgesichert ist.


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