Welche Mieter-Zielgruppe passt zu mir?

Um nach dem Kauf auch zum erfolgreichen Vermieter zu werden, solltest du einige Tipps beachten. Der wohl Wichtigste: Versuche deine persönlichen Präferenzen als Investor beiseite zu legen und betrachte die Immobilie aus den Augen deiner Wunschmieter. Die Zahlungen eines Mieters sind immerhin der Grund, warum Investoren Geld machen. Wer sind also deine favorisierten Mieter?

Ob kleine Wohnung oder ganzes Haus: Das Umfeld entscheidet.

Vor allem Wohnungen mitten in der Stadt oder mit einer vorteilhaften Infrastruktur (Bahnhöfe, Flughäfen und Autobahnanbindung) sind bei Singles und Paaren, die selbständig sind oder viel Wert auf Flexibilität beim Arbeitsweg legen, hoch im Kurs. Natürlich ist auch hier die Wohnungsgröße ausschlaggebend. Eine 1-Zimmerwohnung in Uninähe wird bei Studenten begehrt sein, das Loft mitten in der Stadt passt perfekt zum kinderlosen Paar mit doppeltem Einkommen.

Du hast eine Wohnung am ruhigen Stadtrand im Auge und diese weist eine eine gute Anbindung an Ärztehäuser, Apotheken und Einkaufszentren auf? Dann zählen vor allem Senioren zu deiner Zielgruppe. Diese suchen meist nach einem idyllischen Ort, wollen aber dennoch gut versorgt wohnen. Lies dir bezüglich dieser Zielgruppe auch unseren Artikel zum Trendthema Immobilienverrentung durch.

Anders sieht es bei Einfamilien- oder gar Reihenhäusern aus. Wenn du hier in die Vermietung investieren willst, sind deine Zielgruppen vor allem Familien mit einem mittleren bis hohen Einkommen. Diese Zielgruppe hat ganz andere Bedürfnisse als zum Beispiel ein junges Paar. Sie bevorzugt viel Wohnfläche, einen Garten und genügend Platz für die Kinder. Außerdem sind hier Immobilien ideal, die in der Nähe von Kindergärten und Schulen liegen.

‍Geschäftsleute als besonders attraktive Zielgruppe.‍

Diese potentiellen Mieter haben hohe Anforderungen und anspruchsvolle Wünsche. Sehr gefragt sind einerseits exklusive, hochwertig ausgestattete Apartments, die als Zweitwohnungen in Arbeitsnähe genutzt werden. Andererseits sind bei Geschäftsleuten beispielsweise repräsentative Villen in Citynähe beliebt. Für eine erfolgreiche Vermietung sollten außerdem gute Parkmöglichkeiten vorhanden sein sowie die Nähe zu Haltestellen des Nahverkehrs. Die aufgezählten Aspekte gelten übrigens auch für die Vermietung an Ärzte oder Therapeuten.

Unterschiedliche Immobilien, unterschiedliche Menschen.

‍Am besten präzisierst du im Vorhinein, welche Mieter an besten zu deiner Immobilie passen. Je genauer du hier bist, desto einfacher wird der Prozess, dein erworbenes Objekt stressfrei und erfolgreich zu vermieten. Du minimierst so auch das Risiko, um beispielsweise unliebsame Mietnomaden fernzuhalten. Je besser du dich in deine zukünftigen Mieter hineinversetzen, desto erfolgreicher kannst du gezielte Marketingmaßnahmen starten.

Am besten machst du dir eine ausführliche Checkliste mit den wichtigsten Fragen:

• Zu wem passt die Größe meines Eigentums: Singles, Paare, Familien oder Senioren?
• Für welche dieser Zielgruppen ist die Gegend attraktiv?
• Wie sieht es mit der Infrastruktur aus?
• Ist die Gegend beliebt oder ziehen viele Menschen weg?
• Welche persönlichen Kriterien habe ich bei der Mieterauswahl?

Fazit: Mit der richtigen Auswahl an potentiellen Mietern ersparst du dir schon im Vorfeld eventuellen Ärger. Außerdem kannst du, falls du einen Immobilienmakler beauftragst, exakte Angaben zur Mietersuche machen.

Was du rechtlich beachten solltest, wenn du einen passenden Mieter gefunden hast, findest du übrigens hier.

FAQ Mieter-Zielgruppen

Wie werden Mieter ausgesucht?

‍Grundsätzlich sollten alle potenziellen Mietparteien über ein geregeltes Einkommen verfügen. Bei Auszubildenden oder Studenten kann eine Bürgschaft der Eltern helfen. Darüberhinaus ist Sympathie wichtig. Nicht nur du als Vermieter willst nette Menschen in deiner Wohnung, auch eventuellen anderen Mietern der Hausgemeinschaft soll das Zusammenleben leicht gemacht werden. Achte auch auf Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit – wann jemand zu Besichtigungsterminen erscheint, kann viel aussagen.

Welche Fragen sollte ein Vermieter stellen?

‍‍Um herauszufinden, ob Mieter den Anforderungen gerecht werden, darf ein Vermieter oder Immobilienmakler (wie du diesen beauftragst, findest du hier) auch tiefergehende Fragen stellen – natürlich ohne zu persönlich zu werden. Üblich sind zum Beispiel Fragen nach dem Verdienst, dem Arbeitsplatz und der allgemeinen Vermögenslage. Darüber hinaus sollten Bewerbern Fragen über gespielte Musikinstrumente oder Haustiere gestellt werden. Deine Rolle als Investor und Vermieter ist nämlich auch, Rücksicht auf die Hausgemeinschaft zu nehmen.

Auf keinen Fall zulässig sind Fragen zur Nationalität, Hautfarbe, Religion, Sexualität, Familienplanung oder dem Beziehungsstatus zulässig. Ebenfalls privat sind Rauchgewohnheiten, Vorstrafen oder etwaige Krankheiten und Behinderungen. Dies ist sogar im Grundgesetz verankert – durch den Schutz der Persönlichkeitsrechte und der Regeln gegen Diskriminierung.

‍Was kann der Vermieter an Auskünften verlangen?

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Zur besseren Mieterauswahl solltest du eine Mieterselbstauskunft, einen Einkommensnachweis oder Arbeitsvertrag sowie eine Kopie des Personalausweises verlangen. Eine Bonitätsprüfung oder SchuFa-Auskunft sind ebenfalls Standard. Stell zudem sicher, dass nicht nur die Miete, sondern auch die Kaution gezahlt werden kann. Bei weniger finanzstarken Zielgruppen wie Studenten solltest du eine Bürgschaft verlangen, die oft von den Eltern übernommen wird.

Lies auch unseren Artikel: Was sind umlagerfähige Kosten.

Foto von Andrea Piacquadio